Daniele Bonino

Promovierende/-r - Kohorte 2
Klassische Philologie/ Gräzistik

Daniele Bonino ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am DFG-Graduiertenkolleg 2792 „Autonomie heteronomer Texte in Antike und Mittelalter“ an der Philosophischen Fakultät.

Sein Studium absolvierte er an der Università degli Studi di Torino, wo er einen Bachelor- und Master-Abschluss in Klassischer Philologie erwarb.

Sein Interesse gilt vor allem der Rezeption der lateinischen und altgriechischen Literatur in der italienischen und spanischen Renaissance - insbesondere im Bereich der universitären Lehre - und der Rolle, die die byzantinischen Intellektuellen bei der Verbreitung der Altgriechischstudien unter den Humanisten spielten.

Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht eine Handschrift aus dem späten 15. Jahrhundert, die wissenschaftliche Notizen (recollectae) zu einigen ethischen und kosmologischen Werken des Aristoteles enthält, nämlich Meteorologica, Ethica ad Nicomachum, De Caelo.

Daniele Bonino

Friedrich-Schiller-Universität Jena
GRK 2792 (Theologische Fakultät)
Fürstengraben 6
07743 Jena

Forschungsprojekt

Die Bologneser Handschrift Archiginnasio B 3475 kann ein bedeutendes Zeugnis für die Praktiken der Lehre der altgriechischen Philosophie im Italien des späten 15. Jahrhunderts sein. Sie wurde von dem italienischen Humanisten Pontico Virunio (alias von Ludovico da Ponte, ca. 1465-1525) um 1490 als Reinschrift der Notizen verfasst, die er während der Universitätsvorlesungen von Niccolò Leoniceno (1428-1524), Arzt und Philologe, Professor an der Universität von Ferrara, entwickelt hatte. Der Kurs, dessen Themen in den recollectae wiedergegeben werden, befasste sich mit drei Werken des Aristoteles: Meteorologica, De Caelo und Ethica ad Nichomacum - die ersten beiden sind naturwissenschaftlich/kosmologischer Natur, das letztere behandelt die Ethik. Die Notizen, die in einer recht kryptischen humanistischen Schrift verfasst sind, arbeiten die drei aristotelischen Werke neu auf, indem sie sie einerseits zusammenfassen und andererseits ihren Inhalt mit ständigen Verweisen auf verschiedene griechische und lateinische Autoren sowie auf einige mittelalterliche Aristoteles-Kommentatoren ausdehnen. Diese sehr auffällige Ausdehnung und Umarbeitung des Inhalts der drei Werke stellt den wichtigsten heteronomen Aspekt der recollectae dar, die ihrerseits auch die Form eines autonomen Kommentars zur aristotelischen Kosmologie und Ethik annehmen.  Diese Notizen werden in einer kritischen Edition herausgegeben, der sich ein monographischer Teil anschließt, in dem die recollectae des Virunio und die Vorlesungen des Leoniceno in den Kontext der humanistischen Aristoteles-Rezeption, insbesondere in Ferrara, gestellt werden.

Curriculum Vitae

Seit Januar 2025: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am DFG-Graduiertenkolleg 2792 „Autonomie heteronomer Texte in Antike und Mittelalter“, Friedrich-Schiller-Universität Jena

Nov 2020 - Apr 2024: Master-Abschluss in Klassischer Philologie an der Università degli Studi di Torino

Apr - Jun 2023: Dreimonatiges Erasmus-Traineeship an der Universidad de Alcalá de Henares

Jun - Jul 2021: Zweimonatiges Erasmus-Traineeship an der Universität Innsbruck

Sep 2017 - Nov 2020: Bachelor-Abschluss der Klassischen Philologie an der Università degli Studi di Torino

Präsentationen

26. Juni 2023 – Transkribus. Una nueva herramienta para la filología. Forschungsseminar „Nuevos aportes a la filología clásica e hispánica“, organisiert von Cilengua und Instituto Universitario de Investigación „Miguel de Cervantes“ (UAH), San Millán de la Cogolla.