Elisa Miriam Kössi

Promovierende/-r - Kohorte 2
Kirchengeschichte

Elisa Miriam Kössi wurde 1995 in Lahti, Finnland, geboren. Sie studierte Theologie an der Abo Akademi (Turku, Finnland) und Göttingen (Deutschland) sowie Altsyrisch in Oxford (Großbritannien). Neben ihren theologischen Ambitionen hat sie eine Ausbildung zu Sozialarbeiterin mit einem Bachelor in Sozialwesen (TUAS, Finnland) abgeschlossen. Ihre Forschungsinteressen umfassen Ökumene und die narrativen Aspekte einer christlichen Weltanschauung, insbesondere in Verbindung mit der Heiligen Schrift. Fasziniert von Stanley Hauerwas‘ narrativem Ansatz zur christlichen Ethik untersuchte sie in ihrer Masterarbeit das Konzept der sogenannten ‚rewritten Bible‘. Sie freut sich darauf, in ihrer aktuellen Studie über die Autonomie eines heteronomen Textes ihre theologischen Interessen mit ihrer Leidenschaft für Sprachen verbinden zu können.

Elisa Miriam Kössi

Friedrich-Schiller-Universität Jena
GRK 2792 (Theologische Fakultät)
Fürstengraben 6
07743 Jena

Forschungsprojekt

Ziel meines Projekts ist es, durch die Untersuchung seiner Pentateuch-Exegese Einblicke in das theologische Denken von Ishodad von Merv zu geben. Ishodad verfasste sein Werk um die Mitte des 8. Jahrhunderts n. Chr. und seine Kommentare sind das größte erhaltene theologische Textkorpus aus der frühen ostsyrischen Tradition. Trotz dieser Tatsache sind Veröffentlichungen zu Ishodad in der westlichen Wissenschaft bis heute sporadisch geblieben. Mein Ziel mit diesem Projekt ist es, mit der daraus resultierenden Monographie dazu beizutragen, diese Lücke zu schließen.

Ishodads Kommentare sind ein besonders geeignetes Thema im Rahmen der Forschung zu heteronomen Texten. Ishodad schreibt nämlich sowohl in Form von commentaria, die dem biblischen Text folgen und Passagen kommentieren, die seiner Meinung nach weiterer Aufmerksamkeit bedürfen, als auch in Form von collectiones, in denen er andere Autoren und Bibelübersetzungen zitiert, um die betreffenden Passagen zu beleuchten. Weitere Ebenen der Heteronomie werden eingeführt, wenn Ishodads Zugang zu seinen Quellen oft von zirkulierenden Zitatsammlungen oder Paraphrasen seiner Zeit abzuhängen scheint. Darüber hinaus fungieren Ishodads Texte selbst als Prätexte für spätere Kompositionen und sind somit an Heteronomie beteiligt, die über ihren unmittelbaren Rahmen hinausgeht.

Diese beschriebene Heteronomie spielt eine Schlüsselrolle für die Fragen, die ich an meinen Quellentext stelle. Wie beeinflussen diese verschiedenen Modi der Heteronomie Ishodads Gesamtkomposition? Wie nutzt Ishodad diese Heteronomie, um seinen eigenen Standpunkt zu beweisen? Was sind Ishodads wichtigste theologische Anliegen bei der Auslegung der ersten fünf Bücher seiner Bibel?

Curriculum Vitae

Seit 2023 | Wissenschaftliche Mitarbeiterin (Friedrich-Schiller-Universität Jena, Graduiertenkolleg „Autonomie heteronomer Texte in Antike und Mittelalter“)

2020-2024 | Bachelor in Sozialwesen (TUAS, Finnland)

2021-2022 | MSt in Syristik (Oxford, Großbritannien)

2019-2022 | MA in Theologie (Abo Akademi, Finnland)

2018-2020 | Erasmus+ Studierendenmobilität (Georg-August-Universität Göttingen)

2015-2019 | BA in Theologie (Abo Akademi, Finnland)