Stefanie Kron

Promovierende/-r - Kohorte 2
Germanistische Mediävistik

Stefanie Kron ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Graduiertenkolleg 2792 „Autonomie heteronomer Texte in Antike und Mittelalter“ der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Ihren Bachelor-Abschluss hat Stefanie in den Bereichen der Linguistik und Germanistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz absolviert. Darauf folgte ein Master der deutschsprachigen Literaturen mit der Spezialisierung auf den Bereich der Mediävistik an der Universität Hamburg. In ihrer Masterarbeit untersuchte sie Mediaevalisierungskonzepte und Deutungsmechanismen antiker Elemente in Heinrichs von Veldeke Eneasroman. Aufbauend hierauf wird sie in ihrem Promotionsprojekt nun politische Reden in Heinrichs von Veldeke Eneasroman und in Vergils Aeneis im Vergleich untersuchen. Ihr Forschungsinteressen richten sich hierbei besonders auf antike und mittelalterliche Rhetorik, Mediaevalisierungskonzepte und höfische Rede.

Stefanie Kron

Friedrich-Schiller-Universität Jena
GRK 2792 (Theologische Fakultät)
Fürstengraben 6
07743 Jena

Forschungsprojekt

Politische Rede in Heinrichs von Veldeke Eneasroman und in Vergils Aeneis. Eine vergleichende Untersuchung

Der Eneasroman (auch als Eneit, Eneide oder Eneas bezeichnet) Heinrichs von Veldeke gilt in der literaturwissenschaftlichen Forschung als Vorreiter des höfischen Abenteuerromans im deutschen Sprachraum. Besonders die Beschreibung von ritterlichen und herrscherlichen Verhaltensweisen, höfischer Kleidung und Architektur sowie die dichterische Ausgestaltung des sich zu dieser Zeit neu ausbildenden Minnekonzeptes im deutschen Sprachraum, war für die nachfolgenden höfischen Romane richtungsweisend. Der gegen Ende des 12. Jahrhunderts verfasste Roman Heinrichs von Veldeke wurde vom altfranzösischen Roman d’Eneas adaptiert, der wiederum Vergils Aeneis als Vorlage nutzte. Im Rahmen der vom Graduiertenkolleg festgelegten heteronomen Kategorien, kann der Eneasroman demnach in den Bereich der Renarratio verortet werden. Eine Autonomie bildet der Text besonders durch seine vielfältigen Strategien der Mediaevalisierung.

In einer vergleichenden Untersuchung sollen in meinem Dissertationsvorhaben politische Redeszenen des Eneasromans und der Aeneis unter verschiedenartigen Gesichtspunkten betrachtet werden. Besonders von Interesse ist dabei die Frage, auf welche Weise sich der mittelalterliche Roman aufgrund seiner mediaevalisierenden Tendenzen im Bereich der politischen Rede von seinem lateinischen Prätext differenziert. Ebenfalls soll untersucht werden, welche Redeszenen als politisch definiert werden können, die im jeweiligen anderen Werk keinen politischen Charakter besitzen. Die Analyse der Werke erfolgt weiterhin unter Einbeziehung des altfranzösischen Roman d’ Eneas als vermittelndes Medium zwischen den beiden Texten. Das Forschungsvorhaben hat das Ziel einen wichtigen Beitrag zum stetig wachsenden Feld der Oratorikforschung zu leisten und das heutige Verständnis der höfischen Sprache zu erweitern.

Curriculum Vitae

Akademische Laufbahn
Ab 04/2025

Doktorandin im Graduiertenkolleg 2792 „Autonomie heteronomer Texte in Antike und Mittelalter“ an der Friedrich-Schiller-Universität Jena

04/2022 – 09/2024

Masterstudium Deutschsprachige Literaturen an der Universität Hamburg

10/2016 – 08/2020

Bachelorstudium Linguistik und Germanistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Tätigkeiten an Universitäten
04/2024 – 07/2024

Leitung Tutorium Einführung in die neuere deutsche Literatur

07/2023 – 09/2024

Wissenschaftliche Hilfskraft für Prof. Dr. Julia Nantke im Projekt CompAnno (Comparative Annotation to Explore and Explain Text Similarities)

09/2022 – 09/2023

Studentische Hilfskraft für Prof. Dr. Lina Herz im Projekt Digitale Engelhard-Neuedition

Weitere Tätigkeiten
10/2020 – 01/2022

Mitarbeiterin im Prüfungsamt einer privaten internationalen Hochschule

09/2011 – 09/2015

Ausbildung und anschließende Beschäftigung als Kauffrau für Bürokommunikation